Blockseminar Filme der Weimarer Republik I. (1920-27)

Blockseminar

Prof. Dr. Günter Wollstein,
Historisches Institut der Universität zu Köln

Filme der Weimarer Republik I (1920/27): Der Aufbruch in eine Zivilgesellschaft - ein Drahtseilakt

Das die Menschen rasch in seinen Bann ziehende Medium Film war zutiefst in die Geschichte des Ersten Weltkriegs verstrickt. So blühte der Film als Propagandamittel, ja geradezu als Waffengattung auf, die allzu lange eine Fortsetzung des fatalen Vernichtungswerks des Krieges ermöglichte und über Sieg und Niederlage mit entschied. Die deutsche UFA war beispielsweise eine Gründung der militärischen Führung des Kaiserlichen Deutschlands. Deshalb waren gewaltige Anstrengungen nötig, um den Film wieder zu einem Teil und einem Motor der zivilen Friedensgesellschaft umzugestalten. Der Verbindung von Literatur und Film kam dabei besonderes Gewicht zu. Dramatisch erschwert wurde der kulturelle wie politische Neuanfang jedoch dadurch, dass das Elend und die existentielle Not der Menschen über den Krieg hinaus anhielten Zudem sorgten gewaltige Ängste verursachende Unsicherheiten in der Frage, wie Zukunft und Moderne zu gestalten seien, für massive Turbulenzen. Schließlich führten Perspektivlosigkeit und historische Brüche dazu, dass die Menschen bei vielfach bürgerkriegsähnlichen Zuständen in „Fronten“ verharrten,  sich nicht in einer friedlichen Welt fühlten. Es fasziniert, wie hervorragende Schreiber und Filmemacher  mit ihren Meisterwerken gleichwohl Wege hin zu Expressionismus und Neuer Sachlichkeit fanden.

Erste Sitzung: Montag, 24. Oktober, 17-19 Uhr

Teamraum der Bibliothek (Untergeschoss)

Weitere Sitzungen im Dezember und der zweiten Januarhälfte

Datum platnosti: 
19. November 2011
Abteilung: 
GER
Summary: 
NEU: Blockseminar von Prof. Dr. Günter Wollstein (Historisches Institut, Universität Köln) -- siehe Poster, Syllabus erste Sitzung: 24.10. 17-19 Uhr, Teamraum CeSIS -- Plan